God of War – Die originale Story

In diesem Artikel spreche ich über God of War – Alle Teile vor dem von 2018 (der bekommt seinen eigenen Artikel). An dieser Stelle direkt einmal eine Spoilerwarnung: ich erzähle nicht die ganze Geschichte, aber gehe definitiv auf Details ein.

Zuallererst einmal: ich liebe die Serie. Ich wollte eigentlich nur den neuen Teil spielen, habe aus Jux dann aber doch erstmal mit dem originalen Spiel für die PS2 angefangen. Ich war direkt begeistert. Aus meiner Sicht ist das Spiel, abgesehen von den offensichtlichen technischen Fortschritten, sehr gut gealtert.

Beim Genre „Hack & Slay“ dachte ich an stumpfe Spiele, in denen es nur darum geht, so viele Monster wie möglich in kürzester Zeit zu zerhacken. Das stimmt auch, wenn man nur auf das Gameplay schaut. Allerdings hätte mich das Spiel nur damit nicht abgeholt. Die Steuerung ist unglaublich gut gemacht (mit Einschränkungen bei den PSP-Teilen), die grafischen Elemente und die teilweise in riesigen Ausschnitten gezeigten Schauplätze haben mich trotz der geringen Auflösung wirklich begeistert. Aber was mich am meisten überrascht hat, war die Story.

Ein Screenshot aus „Ascension“ (PS3) – es sieht episch aus

Wir lernen Kratos im ersten Teil als eine Art Söldner kennen, als einen Diener der Götter. Er hat als früherer Krieger Spartas unaussprechliche Dinge getan, und eine, die er niemals vergessen und sich niemals vergeben wird: er hat bei der Zerstörung eines Dorfes seine Frau und seine Tochter brutal ermordet.

Wir erfahren nach und nach, wie es dazu kam, und mit jeder Information ändert sich unsere Sichtweise auf ihn mehr und mehr. Ich möchte an dieser Stelle nicht die ganze Story zusammenfassen, das wäre ein ganzes Buch. Ich fand es aber unglaublich, wie man mit jedem Verrat an ihm besser verstehen konnte, warum er so ist, wie er ist. Kratos ist kein Held im eigentlichen Sinne, er ist vermutlich sogar das Gegenteil. Aber man konnte ihn verstehen und an einigen Stellen hatte ich einiges an Mitgefühl für ihn übrig.

Unschuldige töten, um Leben zu bekommen – grausam, aber notwendig. Genau wie Kratos

Gut und gleichzeitig seltsam fand ich dabei die beiden Teile für die PSP – „Chains of Olympus“ und „Ghost of Sparta“. Ersterer war für mich von beiden der bessere, beide haben mich storytechnisch nicht vom Stuhl gehauen, aber was sie getan haben, war mehr über Kratos‘ zu offenbaren: weiterer Verrat, weitere Hoffnung, die in ihm zerstört wurde – seine Wut auf die Götter in Teil zwei war damit noch besser zu verstehen. Schade, dass man mehrere Konsolen haben musste, um diese Elemente mitzubekommen.

Wir sind Schuld am Untergang von Atlantis – und an vielem in der griechischen Mythologie

Ein absoluter Ausrutscher war für mich wiederum „Ascension“. Dieser Teil kam als letztes heraus, sollte aber ein Prequel zu allem sein. Ich mach es kurz: das Game war meh, die Kämpfe grottig und die Story – keine Ahnung, ich weiß bis heute nicht genau, was das Ziel war. Es war mir durch die mittelmäßige Erzählung aber auch egal.

Während alle Teile auf ihren jeweiligen Konsolen (bzw. die letzteren über PSNow) technisch sehr gut liefen und bezogen auf Grafik, Steuerung und dergleichen stabil abgeliefert haben, ist mir jedoch eine Sache aufgefallen: jeder, wirklich jeder Teil, hatte genau einen Kampf, bei dem das Balancing komplett aus dem Ruder lief. Ich weiß nicht wieso, aber für einen Kampf musste ich immer auf „Leicht“ schalten, um ihn überhaupt zu schaffen – alles danach war wieder beim ersten Versuch locker machbar, auch auf „Mittel“. Keine Ahnung, woran das lag, ich wollte es aber nicht unerwähnt lassen.

Wenn gar nichts mehr half, konnte man sich auf den Zorn Spartas verlassen – oder auf eine andere „Ulti“

Insgesamt hat mich die gesamte Serie bis hierhin sehr beeindruckt. Die Characterentwicklung von Kratos ist unglaublich gut gelungen, er ist ein viel tieferer Character, als es zuerst den Anschein hat und die Spiele an sich haben sehr viel Spaß gemacht – sowohl das stumpfe Schlachten von Gegnern als auch die eingestreuten Rätselelemente. Wenn ich mir das Ende von Teil 3 anschaue, hätte man es dabei vielleicht auch belassen sollen – der Entwicklungsbogen von Kratos war an dieser Stelle eigentlich vollständig.

Von mir bekommt die Reihe bis hierher auf jeden Fall eine eindeutige Empfehlung. Wie es mit dem nächsten Teil aussieht, God of War (2018), erfahrt ihr dann beim nächsten Mal!