Lego Star Wars – die originalen Lego-Videospiele

Im heutigen Artikel geht es um zwei Spiele, die ich damals wie heute sehr mag: Lego Star Wars I und II. Es waren die ersten beiden Lego-Spiele, die von Traveller’s Tales entwickelt wurden und praktisch alle nachfolgenden Lego-Videospiele inspiriert haben – außerdem haben sie meine Begeisterung dafür geweckt. Wie genau lest ihr nun.

Als ich „Lego Star Wars: The Video Game“ zum ersten Mal spielte wusste ich noch nicht, wie großartig ich sie finden würde. Ich hatte vorher schon andere Lego-lizenzierte Spiele gespielt; Lego Racers hat mir sehr viel Spaß gemacht, genau wie Lego Island oder Lego Loco. Ich mag die auch noch heute, allerdings hat TT-Games der Marke meiner Meinung nach erst so richtig Anschwung gegeben.

Der erste Unterschied: richtig coole Cutscenes

Worum es geht muss ich glaube ich niemandem erklären: man spielt im ersten Teil die ersten drei Episoden von Star Wars nach, im zweiten Teil die originale Trilogie. Die Episoden sind jeweils auch noch einmal grob in Level unterteilt. Es lässt sich wohl am ehesten als 3D-Actionspiel einstufen, der Fokus liegt definitiv auf dem Kampf. Aber auch akrobatische Klettereinlagen und kleinere Rätsel fehlen nicht. Da es sich um Kinderspiele handelt, sind diese natürlich dementsprechend nicht allzu schwer, dies stört aber gar nicht. Im Gegenteil, ich empfand den Spielfluss dadurch als gemütlich, aber nicht langweilig.

Der Witz an diesen Spielen ist nun, dass man zwar die originalen Geschichten spielt, aber eben in einer Legowelt mit Legofiguren. Diese Grafik macht, vor allen an Stellen, wo jemand verletzt oder getötet wird, das ganze sehr viel jugendfreier. Statt Blut sieht man im schlimmsten Fall kleine Legosteine herumschießen. Es gibt zwar ein paar Szenen wo offensichtlich wird, dass das Imperium wirklich böse ist, aber selbst diese werden durch den Humor der Spiele aufgelockert. Es stellt sich an keiner Stelle irgendeine Art von Angst, Beklemmung oder gar Schock ein.

Kein Tropfen Blut – und die Figuren kann man ja einfach wieder zusammensetzen

Und damit kommen wir auch schon zu einem Punkt, der diese Spiele (und auch alle Nachfolger) so genial für mich macht: der Humor. TT Games schafft es in jedem Spiel, dass ich bis jetzt von ihnen gespielt habe, eine ganz eigene Situationskomik zu schaffen. Da die Figuren nicht sprechen, sondern im höchsten Fall mal unartikulierte Laute von sich geben, nutzen sie viel Bildsprache und Gestik, um Nachrichten zu transportieren – dies auch oft mit Lego-Elementen, die gar nicht ins Star Wars Universum passen. Gekoppelt mit Slapstick-Einlagen haben mich die Spiele stets sehr unterhalten.

Eine weitere (wie ich finde geniale) Idee sind die Fähigkeiten der Figuren. Die Level leben davon, dass mindestens immer zwei Figuren dabei sind – das Spiel ist definitiv für einen Couch-Coop gemacht. Diese Figuren haben für das Level immer die passenden Fähigkeiten, beispielsweise einen Jedi-Meister, der die Macht nutzen kann, und einen Droiden, der Computer steuern kann. Im Multiplayer steuert jeweils eine Person eine Figur, im Singleplayer kann man durch drücken einer Taste hin- und herschalten. Dabei wird darauf geachtet, dass beide Figuren ungefähr gleich viele Aufgaben haben – es gibt also nicht eine Hauptperson und ein Helferlein, sondern beide tragen gleichviel zum Level bei.

In manchen Fällen muss man sich auch gegenseitig besiegen – wie der Kampf wohl ausgeht?

Im Verlaufe des Spiels schaltet man dabei immer neue Figuren mit neuen Fähigkeiten frei – sogar Nutzer der dunklen Macht. Diese kann man dann nutzen, um Level ein zweites Mal zu spielen. Man kann dann Bereiche betreten, die man beim ersten Durchspielen nicht erreichen konnte, und neue Gegenstände oder auch einfach Easter Eggs finden – der Humor kommt auch hier nicht zu kurz. Ich empfand das immer als sehr motivierend, da einen die Entdeckerlust dazu treibt, das Spiel wesentlich länger zu spielen, als die Hauptstory alleine einen ließe.

Und damit komme ich zum letzten Punkt: dem Fortschritt. Durch die oben genannten Punkte war es nicht nur eine Idee, einen 100%-Run zu machen – ich war regelrecht begeistert, dass zu tun, und jede einzelne Stelle zu entdecken, die irgendein Sammelobjekt oder auch nur ein Easter Egg enthielt. Wir haben das bei beiden Spielen gemacht, und obwohl ich den Grind in vielen Spielen überhaupt nicht mag, war das für diese Spiele gar keine Frage – damals wie heute nicht.

Wir rutschen so lange, bis wir auch das letzte Minikit haben
Als Darth Vader rumlaufen macht doch auch mal Spaß

Gibt es nun überhaupt etwas negatives zu sagen? Ich meine, natürlich – kein Spiel ist perfekt. Wir hatten an der ein oder anderen Stelle ein paar technische Probleme, die wohl auf das Alter der Spiele zurückzuführen sind. Außerdem war an manchen Stellen die KI des zweiten Spielers ein wenig doof, sodass wir eigentlich einfache Aktionen umständlich machen mussten, um unser Ziel zu Erreichen. Und grafisch ist das Spiel natürlich überhaupt nicht auf der Höhe der Zeit.

Nichtsdestotrotz war ich begeistert, die beiden Spiele noch einmal erleben zu dürfen. Ich habe viele Dinge wieder entdeckt, die ich vergessen hatte, und habe mich nochmal an einigen Herausforderungen messen können – die Begeisterung für diese Spiele ist definitiv neu in mir geweckt worden und wir werden andere Titel dieser Art folgen lassen. Speziell diese beiden, Lego Star Wars I und II, werden aber immer einen besonderen Platz in meinem Gamer-Herzen tragen – dafür haben sie mich einfach zu sehr begeistert.

Was meint ihr dazu? Stimmt ihr mir zu oder seht ihr das ganz anders? Habt ihr Lego-Videospiele gespielt und habt ihr einen Lieblingsteil? Diskutiert gerne auf Discord mit!