Planet of Nino oder: die perfekte Mischung

Heute sprechen wir über ein Spiel, das mich im positiven Sinne sehr überrascht hat: „Planet of Lana“. Es handelt sich um einen Puzzle-Plattformer, das ist das gleiche Genre, dem zum Beispiel auch „Inside“ und „Limbo“ gehören – meine Erwartungen waren dementsprechend niedrig. Der Stil gefiel mir allerdings recht gut, und da es im Gamepass verfügbar war, war das Risiko gering – daher gab ich ihm eine Chance.

Zusätzlich zu dem geringen finanziellen Risiko spielte auch die Spielzeit mit – mit etwa fünf Stunden gehört es definitiv zu den kürzeren Titeln, diese Zeit wird aber sehr gut genutzt. Doch worum geht es überhaupt?

Einfach mal in Ruhe das Leben genießen

In „Planet of Lana“ steuern wir die titelgebende Protagonistin „Lana“ durch eine zweidimensionale Welt. Zu Beginn lernen wir die Steuerung recht schnell, indem wir im Parcour-stil unserer Schwester Ilo durch das Fischerdorf folgen, in dem wir leben. Wir erklimmen einen Berg und kommen zum Grab unserer Eltern – obwohl die Namen der beiden Personen die einzigen Worte sind, die in dem Spiel je gesprochen werden (plus einer dritten), versteht und fühlt man direkt, worum es geht. Die Atmosphäre wurde an allen storyrelevanten Punkten sehr gut vermittelt.

So richtig los geht es allerdings erst, als die Maschinen angreifen. Riesige Roboter überfallen das Dorf und verschleppen alle Lebewesen daraus, auch unsere Schwester. Nur wir können uns verstecken und bleiben unentdeckt. Nun machen wir uns auf den Weg, um Ilo wiederzufinden und alle Menschen zu retten.

Die Atmosphäre ist durchgehend grandios

Von hier aus spielt sich das Spiel tatsächlich sehr ähnlich zu „Limbo“ oder „Inside“. Wir laufen, springen, kriechen und schleichen durch die Welt und lösen Rätsel, um den Weg voraus frei zu machen. Recht früh im Spiel bekommen wir mit Mui ein katzenartiges Wesen an die Seite gestellt, dass zum einen unser Freund und Begleiter wird, zum anderen durch spezielle Fähigkeiten weitere Arten von Rätsel ermöglicht – und natürlich auch in der Story an der ein oder anderen Stelle eine entscheidende Rolle spielt.

Und genau hier macht „Planet of Lana“ meines Erachtens alles richtig, was „Limbo“ und „Inside“ falsch gemacht haben: während bei diesen beiden Spielen durchweg keine Stimmung bei mir aufkam, da es sich wie ein endloses Tutorial für neue Mechanismen anfühlte, muss man hier viel mehr selber herausfinden, in sehr viel schneller komplex werdenden Rätseln. Durch die Interaktionen mit Mui und die viel bessere Atmosphäre fühlt sich das ganze Spiel daher viel spannender und -in Ermangelung eines besseren Wortes- sinnvoller an. Natürlich geht es auch hier wieder nur darum, von links nach Rechts zu laufen und Türen und Wege zu öffnen – es hat aber eben einen Grund, warum wir es tun. Etwas, was bei den anderen Spielen absolut gefehlt hat.

So, wie kriegen wir diese riesige Orgel in Gang?

Die Rätsel sind natürlich am Anfang relativ simpel gehalten und es gibt zwischendrin immer mal wieder eins, was sich eher wie Pflicht als Kür anfühlt. Insgesamt musste ich meine grauen Zellen aber wesentlich öfter Anstrengen, um weiterzukommen. Die Story des Spiels war grundsätzlich nichts bahnbrechend neues, aber sehr schön erzählt und durch die richtige Musik schön untermalt. Alles in allem hätte ich keinen Aspekt dieses Spiels geändert – etwas, was ich vorher vermutlich noch nie über ein Spiel gesagt habe.

Aus technischer Sicht lief es ebenfalls einwandfrei. Wir hatten weder Bugs noch Abstürze, die Steuerung war präzise und durchdacht. Vor allem die Grafik hatte es mir aber angetan – man fühlte sich fast wie in einem Ghibli-Film.

Szenen wie diese hatten eine unglaubliche Wirkung

Das Fazit zu diesem Spiel fällt so kurz aus wie der Artikel an sich: ich empfehle dieses Spiel definitiv! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mich durchaus an der ein oder anderen emotionalen Stelle berührt und mich das ein oder andere Mal durch seine teilweise sehr komplexen Rätsel gefordert. Ich hoffe das Studio bringt mehr solcher Spiele heraus, denn das nächste werden wir definitiv auch spielen. Insgesamt hat es meinen Glauben in dieses Genre wiederhergestellt – was nach meinen vorherigen Erfahrungen keine leichte Aufgabe war.

Wie fandet ihr das Spiel? Wollt ihr es selber noch spielen oder habt ihr den Stream verfolgt? Wie fandet ihr es zum Zuschauen? Diskutiert auf Discord mit!