Der schlechteste Lego-Pirat, den ihr je gesehen habt

Ich habe es im Artikel über „Lego Star Wars“ schon einmal erwähnt, kann es aber auch nur wiederholen: ich mag die älteren Lego Action-Adventure Spiele von Traveller’s Tales einfach. Eigentlich hatte ich in dem Artikel auch schon alles gesagt, als wir jedoch vor Kurzem „Lego Fluch der Karibik: Das Videospiel“ gespielt haben, fielen mir ein paar Unterschiede zu Star Wars auf – welche das sind und wie ich diese fand, lest ihr hier.

Als erstes möchte ich eins sagen: ich liebe dieses Spiel auch. Es macht so viel Spaß, die Geschichten von Filmen als Lego-Figur nachzuspielen, vor allem wenn sie mit dem schon bekannten Humor von Traveller’s Tales gespickt wurden. In diesem Fall ging es um die ersten vier Filme von „Fluch der Karibik“, die originalgetreu, allerdings mit der Lego-typischen Freiheit erzählt wurden. Diese ändert die wesentlichen Punkte nicht, muss allerdings manchmal kleine Details so anpassen, dass sie Lego-kompatibel werden – es soll ja aussehen, als könnte man es genau so mit den Spielfiguren erleben.

Vor allem die Zwischensequenzen sind immer sehr liebevoll gestaltet

Technisch lief das Spiel auch wieder einwandfrei – wir hatten an einer Stelle einen Bug, durch den wir ein Level neu laden mussten, dies war in unserem gesamten 100%-Run aber der einzige. Die Grafik war an einigen Stellen etwas schwammig, dies mag allerdings daran gelegen haben, dass wir es über das PS-Plus Streaming gespielt haben – je nach Plattform kann das unterschiedlich sein.

Doch wenn ich euch das sagen wollte, könnte ich euch einfach auf die Star-Wars-Artikel verweisen, daher kommen wir nun zu den Unterschieden. Der erste ist für mich nicht so wichtig gewesen, ich finde ihn aber grundsätzlich gut: es gibt einen Split-Screen Modus. Während man in den alten Teilen gnadenlos mitgezogen wurde, wenn ein Spieler nur lange genug gegen den Rand lief, teilt sich der Bildschirm nun automatisch auf wenn man sich weit genug voneinander entfernt – nähert man sich wieder an, verschmilzt es wieder zu einem. Wie gesagt, für mich nicht relevant, aber eine schöne Idee!

Alles ist auf zwei Spieler ausgelegt – alleine macht es aber auch sehr viel Spaß!

Die zweite Änderung betrifft die Sammelgegenstände. In den Star-Wars-Spielen musste man nur Minikits finden, hier gibt es zum einen die (in Form von Flaschenschiffen), zum anderen muss man aber auch Jacks Kompass benutzen, um andere, zum jeweiligen Level passende Gegenstände zu suchen. Diese sind teilweise notwendig, um im Level weiter zu kommen, teilweise aber auch da versteckt, wo man mit Jack im Story-Modus gar nicht ist. Ich fand es eine interessante Mechanik und es hat für mich definitiv den Modus „Freies Spiel“ aufgewertet, zumal meistens noch ein Easter Egg oder ein Minispiel dahinter versteckt wurde.

Ein weiterer Punkt, der mir gut gefallen hat, war das vermehrte Einsetzen von Rätseln. Auch durch den Kompass bedingt gab es viel mehr Situationen, in der man kleinere oder größere Rätsel lösen musste, um weiterzukommen – Star Wars setzte hier mehr auf epische Kämpfe und ein anschließendes Stellen aller Charaktere eines Levels auf Buttons. Vor allem die Vielfalt gefiel mir sehr gut.

Die Suchen waren immer etwas langsamer, aber trotzdem witzig

Eine Änderung gab es, bei der ich mir nicht sicher bin, wie ich sie finde: die Verteilung von Studs (der Währung) in dem Spiel, mit dem man neue Charaktere und Extras kaufen konnte. Während man in Star Wars zum Ende hin sehr grinden musste, um sich auch die letzten Extras noch zu kaufen, wurde man hier regelrecht überschüttet mit Reichtümern – als man den ersten Multiplikator hatte sogar noch mehr. Wir sind mit zig Billionen Studs bei den 100% angekommen – schön, dass man nicht endlos suchen musste, aber irgendwie auch nicht so befriedigend. Wenn man hieraus und aus den älteren Teilen einen Mittelweg machen könnte, wäre es besser.

Natürlich darf in einem Nino-Blogpost kein negativer Punkt fehlen, und der war für mich definitiv das Shop-System. Während man in „Lego Star Wars“ jeweils einen festen Anlaufpunkt hatte, musste man hier durch die Welt rennen und suchen, bevor man etwas kaufen konnte. Gerade bei den Spielfiguren gestaltete sich dies nicht so einfach, da diese wild durcheinanderwuselten und teilweise nur zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten auftauchten – ohne jeden Hinweis darauf. Daher bin ich ewig hin- und hergelaufen, um auch den letzten Piraten zu finden und zu erwerben. Davon war ich gar kein Fan und ich hoffe, dass es in anderen Spielen wieder geändert wurde.

Jeder Charakter muss erstmal gefunden werden – keine leichte Aufgabe

Eigentlich käme ich an dieser Stelle jetzt zum Fazit, aber das habe ich ja schon vorweggenommen: ich liebe das Spiel. Star Wars wird auf ewig mein Favorit bleiben, aber „Lego Fluch der Karibik: Das Videospiel“ kommt direkt danach. Es nimmt die stärken der Vorgänger und baut sie weiter aus. Zwar wird auch die ein oder andere Schwäche im Experimentierwahn realisiert, aber das kann meinen Eindruck nicht trüben – eine definitive Empfehlung!

Wie fandet ihr das Spiel? War es spannend zuzuschauen, wollt ihr es selbst noch spielen oder kennt ihr es schon? Welches Lego-Spiel sollen wir als nächstes in Angriff nehmen? Diskutiert auf Discord mit!