Wir lieben Mathe!

Heute sprechen wir über einen Titel aus der Reihe der Lernspiele von Heureka-Klett, die ich so sehr mag. Während wir in Physicus sehr viele Rätsel mit, naja, Physik lösen mussten, geht es in Mathica um Mathe – das kann doch nur Spaß machen, oder?

Spielerisch gibt es über Mathica nicht viel zu sagen: es ist ein klassisches Point & Click Adventure aus der Reihe der Heureka-Klett Lernspiele, wie eben Physicus. Als solches teilt es praktisch alle Eigenschaften damit. Wir müssen viele Objekte einsammeln, aber praktisch nie kombinieren. Wir bewegen uns durch die Welt und lösen Rätsel, deren Prinzipien uns in einem Lerncomputer, auf den wir jederzeit Zugriff haben, erklärt werden. Und wir erleben dabei eine Story, die zwar keine Oscars gewinnt, aber dennoch unterhaltsam ist.

Für die Story brechen wir sogar ins Polizeiarchiv ein!

In diesem Spiel geht es um das Dorf Numberville. Dort lebte ein Professor namens „Numerus“, der sein Leben lang davon besessen war, die letzte Nachkommastelle von Pi zu finden. Da er es nicht schaffte (da es unmöglich ist), verfluchte er seine Tochter „Mathica“ dazu, an der Lösung weiterzuarbeiten – was logischerweise unendlich lange dauert. Wir müssen nun also alle Rätsel in Numberville lösen, um ihr den endgültigen Beweis zu geben, dass es nicht möglich ist, und den Fluch ihres Vaters so zu brechen.

Diese Story klingt und ist ein bisschen albern, ist aber auch definitiv nicht der Hauptgrund, dieses Spiel zu spielen. Mich haben tatsächlich vor allem die mathematischen Herausforderungen gereizt, die einem auch das ein oder andere mal gelernte Prinzip wieder vor Augen geführt haben. Ich finde so etwas immer sehr schön und interessant – viele von euch fanden das auch (andere nicht so sehr, irgendwie scheidet Mathe die Geister…).

Wer wohnt in welcher Hausnummer? Gar nicht so leicht herauszufinden

Das Spiel lässt einen dabei sehr viele unterschiedliche Prinzipien anwenden und Rätsel lösen, was mir sehr gefallen hat. Ähnlich wie in Physicus wird aber alles gut erklärt, es ist eben vorrangig ein Spiel für Jugendliche, die diese Dinge gerade in der Schule lernen. Einziger Kritikpunkt war für mich, dass es an mehreren Stellen nicht klar war, welches Prinzip genau angewandt werden soll – bei der Physik erkennt man recht leicht, was ein Transformator und was ein Hebel ist. Bei einer Zahlenreihe ist nicht immer sofort eindeutig, wie diese jetzt weitergehen soll. Davon gab es leider ein paar Stellen, und an einer mussten wir sogar die Lösung zurate ziehe, das war schade.

Leider hatten wir an einer Stelle auch einen Bug: eine Maus, die wir einsammeln müssen, erscheint an einer Stelle nur einmalig. Wenn man aus der Szene rausgeht und dann wieder hinein, ist sie weg. Wir konnten an dieser Stelle durch das Bearbeiten der Speicherdatei zumindest noch ein bisschen was über Informatik lernen, optimal war diese Erfahrung aber nicht.

Positiv aufgefallen ist mir, dass es in diesem Teil das erste Mal einen Dialog gab. Physicus behalf sich in beiden Teilen mit Tonbändern, hier konnte man tatsächlich mit Personen sprechen – diese Dialoge waren sehr eingeschränkt, aber schon mal ein interessanter Schritt in eine neue Richtung. Ich bin sehr gespannt, wie es in den anderen Teilen gelöst ist, beispielsweise Chemicus.

Die Erklärungen waren immer voll vertont – eine sehr schöne Sache

Insgesamt fand ich es jedoch ein unterhaltsames Spiel. Wir konnten Mathica am Ende von ihrem Fluch befreien und haben dabei einige Dinge gelernt oder uns wieder in Erinnerung gerufen – diese Art von Nostalgie ist nicht für jeden etwas, mir hat sie jedoch sehr gefallen. Es war recht kurzweilig und die Rätsel waren interessant gestaltet und gut in die Umgebung integriert, dadurch führten sie immer zu Erfolgserlebnissen. Ich bin auf die nächsten Teile der Serie sehr gespannt!

Was sagt ihr? Fandet ihr das Spiel eher langweilig, interessant, oder hat es in euch vielleicht eine neue Begeisterung für Mathematik entfacht? Habt ihr die Spiele früher vielleicht sogar selbst gespielt? Diskutiert auf Discord mit!